Vorstände

 

         bis 1907    Bernhard Martin

1907 bis 1920    Richard Martin

1920 bis 1935    Fidel Martin

1935 bis 1938    Josef Bächler

1938 bis 1939    Paul Martin

1939 bis 1946    Wilhelm Martin

1946 bis 1949    August Mayer

1949 bis 1950    Wilhelm Martin

1950 bis 1954    Johann Wissler

1954 bis 1973    Friedrich Winter

1973 bis 1980    Ernst Kleiner

1980 bis 1991    Berthold Lattner

1991 bis 2004    Michael Thoma

2004 bis 2007    Reinhard Schulz

2007 bis 2013    Jürgen Winter

2013 bis 2016    Ulrich Lehn

seit 2017 Jürgen Winter

 

 

Dirigenten

 

         bis 1907    Bernhard Martin

1907 bis 1911    Hauptlehrer Haas

1911 bis 1912    Theodor Wissler

1912 bis 1925    Paul Wissler

1925 bis 1957    Ernst Wiedenhorn

1957 bis 1987    Ernst Martin

1987 bis 1992    Gerhard Winter

1992 bis 2004    Hubert Gommeringer

2004 bis 2008    Mihai Mezat

2008 bis 2016    Xaver Martin

seit 2017 Martina Bennett

     Chronik des Musikvereins Eigeltingen

1828                                              2003

Im Jahre 1828 gründeten einige musikbegeisterte junge Männer in Eigeltingen den Musikverein.

Es ist leider nicht möglich, einen lückenlosen geschichtlichen Werdegang des Eigeltinger Musikvereins zu geben, da die hierzu notwendigen Unterlagen und Akten durch Brand zerstört worden sind. Nur wenige Aufzeichnungen berichten von der Tätigkeit der Musikkapelle in den Gründerjahren.
In einem kirchlichen Verkündbuch steht geschrieben, daß am 31. Oktober 1839 die neue Kirche eingeweiht wurde, und daß zur Verherrlichung der Kirchweihe die Eigeltinger Bürgerkompanie mit ihrer vollständigen Musikkapelle aufgestellt war, und unter dem ersten Dirigenten, dem prakt. Arzt Dr. Mayer unter Begleitung mit Instrumentalmusik das Hochamt gesungenwurde.  In dieser Zeit war die Eigeltinger Musikkapelle die einzige im Hegau, die wegen ihres Könnens großes Ansehen genoß und vielfach zu Festlichkeiten nach auswärts geholt wurde.

Eine lustige Begebenheit aus dieser Zeit erzählt man sich heute noch in geselliger Runde. "Die Eigeltinger Musikanten wurden wieder einmal in ein Hegaudorf gerufen um bei einer Hochzeit aufzuspielen! Im Dorfwirtshaus haben sich die Hochzeitsgäste eingefunden um das Hochzeitsmahl einzunehmen. In der Küche war alles vorbereitet, die Schüsseln mit der Schinkensuppe standen auf einer Bank bereit, um aufgetragen zu werden, durch die offene Tür schlich sich ein Hund herein, beschnupperte eine Schüssel, hob sein Bein und eine gewisse Flüssigkeit machte die Suppe zu einer zweifelhaften Vorspeise. Die Wirtin, welche dies bemerkte, reagierte blitzschnell, ein Deckel als Erkennungsmerkmal wurde auf die besagte Schüssel gelegt mit der Bemerkung: "Die Suppe mit dem Deckel auf der Schüssel bekommen nachher die Musikanten". Sie konnte nicht ahnen, daß sich zufällig ein Eigeltinger Musikant in der Nähe befand, derdiesen Zwischenfall beobachtete. Er reagierte ebenso schnell und konnte unbemerkt
den Deckel auf eine andere Schüssel legen, die Suppe für die Musikanten war
gerettet.

In den politisch unruhigen Jahren 1848 - 1849 verlor die Kapelle ihren Dirigenten Lehrer Walch. Damals soll auch den Musikern von durchziehenden Truppen die Musikinstrumente abgenommen worden sein. Die Musikkapelle beteiligte sich wiederholt an verschiedenen Preisspielen., So gelang es im Jahre 1886 von einem Feuerwehrfest einen 3. Preis mit einem Pokal nach Hause zu bringen. Einen 2. Preis errangen die Musikanten in Steißlingen im Jahre 1900.

Der Musikverein gehörte zu den Gründungsvereinen des "Högau-Musikverbandes" heute Blasmusikverband Hegau-Bodensee. Karl Günter aus Nenzingen und Martin Mayer aus Volkertshausen riefen die Musiker der naheren Umgebung am 10. Oktober 1893 nach Nenzingen ins Gasthaus Rose

zusammen und gründeten den Högau-Musikverband, dem zunächst die Musik-vereine Nenzingen, Volkertshausen, Aach und Eigeltingen angehörten. Bernhard Martin aus Eigeltingen gehörte der Verbandsleitung als Kassier und Rechner bis zum Jahre 1907 an.

 

Am 15. Oktober 1906 hat der Musikverein eine neue Satzung aufgestellt.

Als Vorstand wurde Richard Martin, als Rechner und Kassier Fidel Martin und als Schriftführer Silvester Martin einstimmig gewählt. Als Dirigent wurde Bernhard Martin beibehalten. Daß dabei strenge Maßstäbe angelegt wurden, wird aus dem Paragraphen 6 der Satzung ersichtlich.

§ 6: Wer in den Verein aufgenommen zu werden wünscht, hat sich beim Direktor und beim Vorstand desselben zu melden.

Von einem Eintretenden wird verlangt:

1. Unbescholtener Lebenswandel;

2. Gewisse, dem Direktor genügende, musikalische Kenntnisse.

3. Durch Aufnahme eines neuen Mitgliedes soll möglichst kein altes                  Mitglied verdrängt werden.

4. Ein neu eintretender zahlt als Haft in die Vereinskasse einen Beitrag    von 5 Mark, welcher Betrag nach Ende der Periode dem Betreffenden wieder zunickgezahlt wird.

Daß man auch auf vollzähligen Probenbesuch und Pünktlichkeit großen Wert legte, kann man im Paragraphen 9 der Satzung lesen :

§ 9: Wöchentlich findet eine Probe statt, wozu der Tag von der Gesellschaft vorausbestimmt wird. Sämtliche zu einer Probe Bestimmten haben bei Nichterscheinen eine Strafe von 20 Pfennig zu zahlen. Wer eine Viertelstunde nach der festgesetzten Zeit zur Probe kommt zahlt 10 Pfennig Strafe. Anfang des Jahres 1907 mußte der langjährige Dirigent Bernhard Martin wegen Krankheit den Dirigentenstab niederlegen.

Hauptlehrer Haas von Homberg konnte als neuer Dirigent gewonnen werden. Immer wieder stand der Musikverein im Mittelpunkt besonderer gesellschaftlicher Ereignisse. Im Protokollbuch des Jahres 1907 wird vermerkt: "Als besonders erwähnenswerte Tatsache, die unserem Verein zu großer Ehre gereicht, muß hier noch erwähnt werden der Besuch Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin Luise, der am 16. September erfolgt ist. Unsere Musik hatte dabei die seltene Ehre beim
Einzug der Landesfürstin zu spielen. Vom benachbarten Schloß Langenstein ergingen auch immer wieder Einladungen
an den Musikverein um bei besonderen Festlichkeiten aufzuspielen, so z.B. am 9. Januar 1910 anläßlich der Geburtstagsfeier der Gemahlin des Grafen Robert Douglas, und am 17. Mai gleichen Jahres bei einer Hochzeitsfeier die Gäste mit Musik zu erfreuen.

Wieder einmal mußte ein Dirigent gefunden werden.
Am 17. April 1911 wurde in einer Abschiedsfeier der bisherige Dirigent Lehrer Haas verabschiedet. Ende des Jahres wählte man Emil Martin zum Dirigenten, welcher die Stelle als Dirigent nach ein paar Monaten wieder zurückgab. Paul Wissler wurde gebeten das schwere Amt zu übernehmen, er erbat sich eine Bedenkzeit um sich einlernen
zu können. Sein Vater Theodor Wissler leitete die Musikkapelle, bis Paul Wissler im Jahre 1912 endgültig die Dirigentschaft übernahm.
Bei allen Kirchlichen Festtagen wie Weißer Sonntag, Fronleichnamsfest, Kirchenpatrozinium stellte sich der Musikverein immer wieder für eine gute Sache zur Verfügung. Den besonderen Ereignissen in der Gemeinde wie z.B. der Einweihung des neuen Schulhauses am 15. Sept. 1912 gab die Kapelle den musikalischen Rahmen. Beim Musikverein Aach, wo man anläßlich des 50-jährigen Jubiläums zu Gast war, ebenso wirkte der Verein bei Veranstaltungen des Turn- und Radfahrvereins und an der Fahnenweihe der Freiw. Feuerwehr am 29. Juli 1913 mit.

Diese so rührige Vereinstätigkeit wurde jäh unterbrochen durch den Ausbruch des l. Weltkrieges 1914. So wurde im Jahre 1915 beschlossen bis zum Ende des Krieges keine Generalversammlung mehr abzuhalten. Nach Ende des l. Weltkrieges im Jahre 1919 rief Vorstand Richard Martin die Musiker wieder zusammen um den Musikverein wieder aufleben zu lassen. Leider konnten zwei Musiker nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren. Julius Martin und Alfred Martin sind im Krieg gefallen.

Vorstand Richard Martin war es nur noch kurze Zeit vergönnt den Musikverein zu führen. Am 26. Oktober 1920 erwies ihm die Kapelle mit Trauermusik die letzte Ehre.

Rich. Martin war beinahe 50 Jahre als Klarinettist und 14 Jahre als Vorstand tätig gewesen.

Fidel Martin wurde 1921 zu seinem Nachfolger gewählt.
Schwere Jahre hatte der Verein durchzustehen, Inflation, die immer weiter um sich greifende Arbeitslosigkeit ließ zahlreiche junge Menschen aus Eigeltingen auswandern. Bemerkenswert hierzu ist eine im Jahresbericht 1923 festgehaltene Abschiedsfeier im Gasthaus Adler für den jungen aktiven Musiker Paul Martin einem Sohn des
langjährigen Vorstandes Rich. Martin.

Auch die Kassenberichte geben Einblick in die inflationäre Entwicklung.
Ein Kassenbestand im Jahre 1920 von 1.136.40 Mark erreichte im Jahre 1921 eine Höhe von 4.905.- Mark.

Im Jahre 1925 hat der langjährige Dirigent Paul Wissler die Dirigentenschaft schriftlich gekündigt.

Vorstand Fidel Martin ersuchte Herrn Ernst Wiedenhorn aus Aach das schwere Amt des Dirigenten zu übernehmen. Die Zukunft sollte zeigen, daß er dabei eine glückliche Hand hatte.

Ernst Wiedenhorn ein ehemaliger Militärmusiker leitete eine neue musikalische Ära im Musikverein ein. Es wurden auf seine Initiative hin neue Instrumente angeschafft, zahlreiche junge Musiker hat er ausgebildet. Der damalige Gemeinderat unter Bürgermeister Josef Bächler hat dem Musikverein einen Zuschuß in Höhe von 3.500.— RM
bewilligt.

Am 19. Juli 1925 spielte der Verein anläßlich der Investitur des Hochw. Herrn Pfarrer Schießle zum ersten Mal mit den neuen Instrumenten.
Die Instrumentierung wurde vom Musikhaus Eggli u. Söhne Singen a.H. geliefert, und vom damaligen Musikdirektor Lücke aus Singen in der Stimmung überprüft und für gut befunden.

Am 24. Mai 1926 beteiligte sich die Kapelle unter ihrem Dirigenten Wiedenhorn erstmalig an einem Wettspiel in Rielasingen anläßlich des Hegau-Musikverbandsfestes, und erreichte in der Mittelstufe einen 2 a Preis.

1927wurden neue Uniformen angeschafft und man trat am Fronleichnamsfest zum ersten Mal damit auf. Am 21., 22., und 23. Juli 1928 feierte der Musikverein sein 100-jähriges Jubiläum. Der Festplatz befand sich im schattigen Obstgarten der Mühle Grimm. Mit einem

Festbankett wurde das Fest eingeleitet. Die Eigeltinger Vereine und einige

Gastvereine unterhielten mit ihren musikalischen Vorträgen die Festgäste.

Herr Dr. Wagner ließ in seiner Begrüßungsansprache die 100-Jahre Musikverein Eigeltingen nochmals aufleben. Böllerschüsse am Sonntag früh um 5.00 Uhr verkündeten weitum den Anbruch des Festtages

Ein Wertungsspiel, an dem sich 13 Musikkapellen beteiligten, begann morgens 7.00 Uhr auf dem Festplatz.

Im Festgottesdienst verstand es Pfarrer Schießle in seiner Festpredigt die hohe Kunst der Musik entsprechend zu würdigen.

Nachmittags 14.00 Uhr bewegte sich ein großer Festzug mit 21 Musikkapellen durch die Straßen von Eigeltingen. Beim anschließenden Festkonzert der Gastkapellen und Gesangvereine hielt der in Eigeltingen hochverehrte Oberlehrer Bauhard eine vielbeachtete Festrede. Dank einer guten Organisation durch Vorstand Fidel Martin und des Festausschusses sowie durch die tatkräftige Mithilfe der ganzen Bevölkerung hat dieses Jubiläumsfest bei allen Gastvereinen und Festbesuchem einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

In der Generalversammlung am 3. März 1929 wurden die aktiven Mitglieder Theodor Wissler, Julius Bächler, Xaver Orsinger, Paul Wissler und die Passiven Hauptlehrer Edmund Mayer und Müller Emil Grimm zu Ehrenmitgliedern ernannt. Der Gesangverein Liederkranz feierte am 14. Juli 1929 sein 25-jähriges Jubiläum. Der Musikverein übernahm die Tagwache, spielte Kirchgang und zum Frühschoppen und beteiligte sich am Festzug und am Nachmittagskonzert. Am Wertungsspiel beteiligte sich der Verein anläßlich des Hegau-Musikverbandsfestes am I.Juni 1930 in Hilzingen und errang in der Unterstufe mit der "Helipon" Ouvertüre v.E. Fichtl den l. Preis.

Am 7. Dezember 1930 waren die Musiker im benachbarten Aach zu Gast, wo zusammen mit den Kapellen; Aach, Nenzingen, Volkertshausen und Eigeltingen das Gruppenkonzert abgehalten wurde.

Am Silvesterabend entbot man wie jedes Jahr um Mitternacht vor dem Rathaus der ganzen Gemeinde einen musikalischen Neujahrsgruß.
Auch in den Jahren 1931 - 32 war eine rege Aktivität des Musikvereins zu verzeichnen. Einen sichtbaren Beweis der stetigen Aufwärtsentwicklung unter dem tüchtigen und begabten Dirigenten Ernst Wiedenhom war die Einstudierung und erfolgreiche Auffuhrung der doch recht schwierigen Ouvertüre aus der Oper "Nabucco" v. Verdi, sowie der Ouvertüre "Der Dorfkönig" einer Orginalkomposition v. Heinrich Steinbeck, welche als Selbstwahlstück am Verbandsmusikfest am 29. Mai 1932 beim
Wertungsspiel in der Mittelstufe mit einem 2. Preis bedacht wurde.

Als Schicksalsjahr ist das Jahr 1933 in die Geschichte Deutschlands eingegangen. Die Machthaber des sogenannten Dritten Reiches, haben auch den Musikverein als Propagandaobjekt bei ihren propagandistischen Kundgebungen benützt. Der langjährige Schriftführer Emil Martin schildert den Verlauf des l. Mai, dem Nationalfeiertag, in folgenden Sätzen : "Morgens war Kirchgang aller Vereine. Nach dem Kirchgang begab man sich ins Gasthaus Lamm, wo im Saal ein Radio aufgestellt war, zu einer großen Kundgebung. Der Musikverein füllte die Zwischenpause mit patriotischer Musik aus."

In den folgenden Jahren mußte unter einem gewissen Druck der schriftliche Beweis erbracht werden, die Veranstaltungen der Nationalsozialistischen Partei zu unterstützen. So schloß der Geschäftsbericht der Jahre 1933 - 38 mit folgendem Bekenntnis :

"Der Musikverein hat an allen nationalen Kundgebungen mitgewirkt und stellt sich in diesem Jahr geschlossen hinter den großen Volkskanzler und Führer "Heil Hitler".

 

Die vereinseigenen Veranstaltungen wurden aber weiterhin gepflegt.
Zur Pflege der Kameradschaft machte der Musikverein einen Ausflug nach Schloß Sigmaringen, auf dem Heimweg überraschte man den Eigeltinger Bürgerssohn Emil Orsinger in Hausen im Tal vor dem Pfarrhaus mit einem Ständchen.

Am 10. September 1933 war der Möhringer Musikverein zu Gast um mit dem Musikverein Eigeltingen im Mohrengarten ein gemeinsames Konzert zu veranstalten. In die vorausgegangene Probe zu diesem Konzert ertönte plötzlich das Feuersignal. Das Anwesen Adolf Bächler in der Hinterdorfstrasse wurde durch Feuer zerstört und mit auch die Fahne des Musikvereins.

Das Hegau-Musikverbandsfest am 21. Mai 1934 in Welschingen wurde besucht, man konnte beim Wertungsspiel in der Mittelstufe mit der Ouvertüre "Der Liebestrank "v. Donizetti einen 2. Preis erringen. An diesem Tag wurden Fritz Wissler und Rudolf Gommeringer für 25-jährige aktive
Mitgliedschaft vom Hegau Musikverband ausgezeichnet. An dieser Stelle sollten auch einmal die Autobesitzer von Eigeltingen lobend erwähnt werden, welche die Musiker unentgeltlich nach auswärts zu den Veranstaltungen gefahren haben. Rudolf Orsinger wurde in der Generalversammlung 1935 zum Ehrenmitglied ernannt. In dieser Versammlung wurde ein Fahnenkomitee gebildet zur Anschaffung einer neuen Vereinsfahne.

Am 10. August 1935 mußte der Musikverein Abschied nehmen von dem unerwartet verstorbenen Vorstand Fidel Martin. Er hatte 14 Jahre als Vorstand dem Musikverein und über 30 Jahre als Musiker treu gedient.
Bürgermeister Josef Bächler übernahm die Vorstandschaft für 2 Jahre.
1938 wurde Wilhelm Martin ein Sohn von Fidel Martin zum Vorstand gewählt. Durch hochherzige Spenden und Veranstaltungen wurde die finanzielle Grundlage zur Anschaffung einer neuen Fahne gelegt. Am 19. Juli 1936 wurde das Fest der Fahnenweihe gefeiert. Am 11. Juli 1937 beteiligte sich der Verein am Fest der Fahnenweihe in Orsingen.

In der Jahreshauptversammlung 1938 wurden die aktiven Musiker Emil Martin undJohann Wissler zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Noch in guter Erinnerung bei der heute älteren Generation mag doch der Ausflug am 4. u. 5. Juni 1938 sein, welcher die Musiker in die Weltstadt München führte. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt sowie die bayerische Gemütlichkeit hatten beiden Teilnehmern einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, und die noch lebenden erinnern sich heute noch gern an diese Tage in München. Am 24. Juli 1938 brachte der Musikverein seinem Ehrenmitglied Theodor Wissler zu seinem 90- Geburtstag ein Ständchen.

Bürgermeister Martin erhob am 31. Dez. 1938 den Musikverein Eigeltingen auf Vorschlag des Präsidenten der Reichsmusikkammer Berlin zur Gemeindekapelle. Die letzte Generalversammlung vor dem furchtbaren 2. Weltkrieg fand am 2. April 1938 statt; Vinzenz Baur wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Schriftführer Emil Martin legte sein Amt nieder, er hatte 28 Jahre die Jahresberichte gewissenhaft und sauber niedergeschrieben.

Am 25. November 1940 gab die bis auf die Hälfte zusammengeschmolzene Kapelle dem Sägewerksbesitzer Franz Wissler das letzte Geleit. Den verstorbenen Ehrenmitgliedern Theodor Wissler am 27. Juli 1943, und Julius Bächler am 23. November 1944 konnte der Verein noch die musikalische Ehre erweisen, was dem 1945 verstorbenen Ehrenmitglied Johann Wissler durch die Länge des Krieges unerfüllt bleiben mußte

Der Musikverein hatte aus dem 2. Weltkrieg zahlreiche Opfer zu beklagen.
Nicht mehr in ihre Heimat zurückgekehrt sind die aktiven Musiker: Theodor Martin, Karl Martin, Anton Martin, Fritz Bächler, Max Bächler, Anton Schlosser, Xaver Martin, Eduard Sauter, Josef Keller, Emil Geigges.

Auf Anordnung der Militärregierung wurden sämtliche Vereine aufgelöst und mussten nach besonderen Bestimmungen neu gegründet werden.
Schon l Jahr nach Beendigung des 2. Weltkrieges wurden von den noch verbliebenen Musikern um Dirigent Wiedenhorn der Versuch gewagt, sich wieder musikalisch zu betätigen und die Bevölkerung durch Musik die schweren und entbehrungsvollen Kriegsjahre doch teilweise vergessen zu lassen. Am Weißen Sonntag und am Mauritiusfest 1946konnte der Gottesdienst wieder mit Blasmusik verschönt werden. Die Verhältnisse normalisierten sich zusehends. Am 17. Mai 1947
erteilte die zu-
ständige Militärregierung die Genehmigung zur Neugründung des Musikvereins.
Das aktive Mitglied August Mayer berief eine Versammlung ins Schulhaus ein, zwecks Neugründung des Musikvereins. Es wurde eine neue Satzung verabschiedet und die Vorstandschaft mußte neu gewählt werden. In geheimer Wahl wurde August Mayer als l. Vorstand, Hans Jaser als 2. Vorstand, zum Schriftführer Vinzenz Orsinger, als Kassier Franz Martin, zum Beisitzer Franz Stegerer gewählt. Eine Niederschrift der Gründungsversammlung mußte der Militärregierung zur Genehmigung vorgelegt werden.

Am 19.0kt. hielt der Musikverein in der Kirche eine Gedächtnisfeier für die im Krieggefallenen und vermißten Kameraden ab.

Gemeinsam mit der Freiw. Feuerwehr veranstaltete man am 25. Dez. eine gutgelungene Weihnachtsfeier im Adlersaal mit Konzert und Theateraufführung, welche noch 2 Mal wiederholt werden mußte,

Langsam füllten sich auch die Lücken, die der Krieg hinterlassen hatte, mehrere junge Männer traten dem Verein bei. Im Jahre 1948 entwickelte sich dann eine rege aktive Tätigkeit. Der Hegau-Musikverband wird am 10. Okt. in Steißlingen wiedergegründet, dem sich der Musikverein auch anschloß.

Zu den benachbarten Vereinen knüpfte man freundschaftliche Beziehungen, so veranstaltete die Stadtkapelle Aach zusammen mit dem Musikverein Eigeltingen in Aach am 25. Dez. ein Konzert, welches am Neujahrstag in Eigeltingen wiederholt wurde. Auch im benachbarten Homberg veranstaltete man des öfteren Konzerte. In der Jahreshauptversammlung am 20. März 1949 trat der bisherige Vorstand August Mayer von seinem Amt zurück, an seine Stelle wurde das langjährige aktive Mitglied Wilh. Martin gewählt.

Ins benachbarte Orsingen folgte man einer Einladung des dortigen Musikvereins zum Gruppenkonzert .Am 10. Juli 1949 richtete der Musikverein das Gruppenkonzert aus, welches von den Kapellen Aach, Honstetten, Raithaslach und Orsingen besucht wurde. Der Festplatz befand sich im Dunzenbergwald beim sogenannten "Känzele ". Richard Rehm aus Nenzingen als Vertreter des Hegau-Musikverbandes konnte an diesem Tag
dem verdienten Dirigenten Wiedenhorn und den aktiven Musikern Fritz Wissler und Rudolf Gommeringer für über 40-jähriges aktives Wirken die goldene Ehrennadel des Hegau-Musikverbandes überreichen.

Wilhelm Martin legte aus gesundheitlichen Gründen das Amt des l. Vorstandes am 22. Januar 1950 nieder. Der bisherige 2. Vorstand Johann Wissler wurde von der Versammlung zum l. Vorsitzenden gewählt. Am 17. April wurde Hochw. Herrn Pfarrer Hurst mit einem Ständchen verabschiedet.
Dem Grafen Dr. Robert Douglas brachte der Musikverein zu dessen 70. Geburtstag ein Ständchen.

Der Musikverein Nenzingen feierte an den Pfingsttagen des Jahres 1950 sein 100-jähriges Jubiläum, verbunden mit dem 20. Hegau-Musikverbandsfest. Der Musikverein beteiligte sich erfolgreich am Wertungsspiel in der Mittelstufe und konnte mit der vorgetragenen Fantasie a.d. Oper "Der Freischütz " v. C.M. v. Weber die Note " vorzüglich " erspielen.

Anläßlich des 75-jährigen Jubiläums der Freiw. Feuerwehr Eigeltingen welches am 23. Juli 1950 begangen wurde, war es für den Musikverein Ehrensache, das Fest musikalisch mitzugestalten.

Aber auch der Tod hielt reiche Ernte unter den Mitgliedern und Ehrenmitgliedern. Emil Rimmele verstarb am 13. August, ihm folgten die Ehrenmitglieder Xaver Orsinger am 28. August und Rudolf Orsinger am 4. 0kt. Sie wurden mit musikalischen Ehren beigesetzt.

Zu Beginn des Jahre 1951 durfte Vorstand Joh. Wissler die aktiven Musiker Wilh. Martin, Friedrich Martin, Friedrich Wissler, Rudolf Gommeringer, Leopold Winter, für über 40-jährige treue Mitgliedschaft und für besondere Verdienste um den Verein, Franz Stegerer u. Hermann Grimm zu Ehrenmitgliedern ernennen. Die Kath. Kirchengemeinde feierte eine ganze Reihe bemerkenswerter Feste, wobei der Musikverein wesentlich zur feierlichen Gestaltung beitrug. Am 29. April feierte die Pfarrgemeinde die Investitur des Hochw. Herrn Pfarrer Schlachter.
Am 7. Mai war Firmung durch den Hochw. Herrn Erzbischof. In den Abendstunden des 7. September erwartete man am Ortseingang von Nenzingen her die neuen Glocken, welche in einem feierlichen Zug mit Musik zur Kirche    geleitet wurden.. Das Fest der Glockenweihe beging man am Sonntag, den

9. September.

Mit der Note "Vorzüglich" kehrten die Musiker mit ihrem Dirigenten Wiedenhorn am 27. Mai vom Wertungsspiel in Immenstaad zurück.

Das Gruppenkonzert in Aach besuchte der Musikverein am 19. August. Aber auch ein Wehmutstropfen mischte sich in das Jahr der Freude. Der große Erzieher und Musikfreund Herr Oberlehrer Bauhard verstarb am 3. November. Trauermusikbegleitete ihn auf seinem letzten Wege.

Freundschaftliche Bande weit über die Heimatgrenzen hinaus wurden mit dem Musik-verein Illingen Kr. Rastatt geknüpft, welcher am 10. Mai 1952 anläßlich eines Ausfluges an den nahen Bodensee in Eigeltingen Quartier bezog, das von der Einwohnerschaft bereitwillig zur Verfügung gestellt wurde. Beide Vereine trafen sich am Abend zu einem gemütlichen Beisammensein, wobei die Illinger Kapelle mehrfach Proben ihres hervorragenden Könnens gab. Die Gäste luden ihrerseits den Musikverein zu einem Gegenbesuch ein. Nach 13 Jahren am 15. Mai 1965 erwiderte der Musikverein diesen Besuch und war für 2 Tage Gast beim Musikverein Illingen. Die Illinger waren hervorragende Gastgeber und trugen dazu bei, daß die Freundschaft weiter vertieft und sich bis heute erhalten hat.

Am 13. Juli beteiligte sich der Musikverein als Patenverein beim 50 jährigen Jubiläum und Fahnenweihe des Musikvereins Raithaslach. Die Fastnachtstage wurden in den vergangenen und den folgenden Jahren zum
größten Teil von dem Musikverein mitgestaltet, unter anderem wurden mehrfach in eigener Regie Bunte Unterhaltungsabende mit Tanz veranstaltet. Auch der sich einige Jahre später neu gegründeten Krebsbachputzerzunft stellte sich die Musikkapelle zur Verfügung und beteiligte sich mit der Zunft an zahlreichen Narrentreffen.

Ein Jubiläumsjahr für den Musikverein war das Jahr 1953.

Das 125 jährige Jubiläum feierte man in würdiger Form vom 27. - 29. Juni.

Zum ersten Mal wurde in Eigeltingen auf dem Sportplatz ein Festzelt aufgestellt. Wie richtig dieser Entschluß war sollte sich schon vor Beginn des Festes zeigen.

 

Einen Tag vor dem Fest ging über Eigeltingen ein furchtbarer Wolkenbruch nieder und ließ den Krebsbach über seine Ufer treten.

Zahlreiche in der Nähe des Baches stehende Häuser und Wege waren überflutet und das Festgelände machte einen trostlosen Eindruck, und ließ zuweilen die Meinung aufkommen, das Fest absagen zu müssen. Herr Pfarrer Schlachter ein Hauptorganisator dieses Festes mußte mit großem Optimismus die Gemüter wieder aufrichten um noch nichts verloren zu geben. Herrlicher Sonnenschein ab Samstagnachmittag ließen den Schaden schnell wieder mildern.

Der Jubelverein, die Stadtmusik Aach, der Musikverein Raithaslach, die Gesangvereine Eigeltingen und Aach und der Kirchenchor gestalteten das Festbankett, welches vom Festpräsidenten Graf. Wilh. Douglas eröffnet wurde. Im Verlauf des Festabends wurden langjährige verdiente Musiker zu Ehrenmitgliedern ernannt. Es sind dies: Paul Martin, Ernst Wiedenhom, Johann Wissler,  Friedrich Winter, Johann Martin und Adolf Orsinger.

Den Höhepunkt bildete ein von den Festdamen aufgeführter Reigen.
Durch die Musikkapelle wurden die Einwohner am Festtag musikalisch geweckt.
Der Festgottesdienst von Pfarrer Schlachter auf diesen Tag besonders abgestimmt, wurde von der Stadtmusik Aach musikalisch umrahmt.
Bei der anschließenden Totenehrung auf dem Friedhof gedachte man der Gefallenen und Verstorbenen des Vereins. 27 Musikkapellen beteiligten sich am Festzug durch die Straßen des Festortes, welches von den Einwohnern einmalig schön geschmückt war.

Beim anschließenden Festkonzert im Festzelt wetteiferten die anwesenden Musikkapellen. Ein Kinderfest am Montag und ein Tanzabend ließ das Fest harmonisch ausklingen, welches vom Festausschuß unter Vorstand Joh. Wissler gut vorbereitet und von der ganzen Bevölkerung so tatkäftig mitgestaltet wurde.

Für den ausscheidenden Vorstand Johann Wissler wurde 1954 Friedrich Winter zum ersten Vorsitzenden gewählt. Friedrich Winter ein großer Idealist der Blasmusik entstammt einer traditionsreichen Musikerfamilie, dessen Vorfahren zu den Begründern des Musikvereins gehörten.

Unter seinem überaus aktiven Engagement konnte die Kapelle neu eingekleidet werden, die Instrumentierung wurde nach und nach erneuert.
Im Rahmen eines Wunschkonzertes am Ostersonntag 1954 konnte Vorstand Winter Herr Graf Wilh. Douglas und Hochw. Herrn Pfarrer Schlachter aufgrund ihrer großen Verdienste um den Musikverein zu Ehrenmitgliedern ernennen.
Das Waldfest, erstmals am 18. September 1955 auf dem von den aktiven Musikern hergerichteten, romantisch schön gelegenen Platz im Dunzenbergwald veranstaltet, hat bis heute nichts von seiner Beliebtheit eingebüßt und hat sich einen festen Platz im gesellschaftlichen Leben von Eigeltingen erobert, und dem Musikverein zu bedeutenden Einnahmen verholten. Am 9. März 1957 übergab Ernst Wiedenhom, welcher die Musikkapelle über 32 Jahreerfolgreich dirigiert hatte, den Taktstock in  jüngere Hände. Ernst Martin ein junger Musiker aus den eigenen Reihen von Herrn Wiedenhom noch selbst auf diese Aufgabe vorbereitet, wurde zum Dirigenten gewählt. Der damals junge Musiker besuchte mehrere Dirigenten-Lehrgänge bei Prof. Willy Schneider, welche vom Hegau-Musikverband in Hausen im Tal durchgeführt wurden. Es soll an dieser Stelle einmal lobend erwähnt werden, daß das Präsidium des Hegau-Musikverbandes mit der Durchführung von Dirigenten und Bläserlehrgängen in all den Jahren Pionierarbeit geleistet hat. Es konnten doch zahlreiche junge begabte Musiker aus den Vereinen des Hegau-Musikverbandes, auch aus dem Musikverein

 

 

 

Eigeltingen musikalisch weitergebildet werden. Diese jungen Musiker stehen dem Dirigenten als wertvolle Nachwuchsausbilder zur Verfügung, und sollen einmal eine Blaskapelle übernehmen. Auch die schon über ein Jahrzehnt jährlich durchgeführten Dirigentenkongresse in Rielasingen erfreuen sich großer Beliebtheit, und dienen den Dirigenten zur Weiterbildung und Information.

In den folgenden Jahren beteiligte sich der Musikverein erfolgreich an den Wertungsspielen des Hegau-Musikverbandes.

Die Arbeit des jungen Dirigenten konzentrierte sich, ohne aber die aktive Kapelle dadurch zu vernachlässigen, auf die Ausbildung von jungen Musikern. Die Einstudierung moderner Blasmusikliteratur förderte zudem die Begeisterung der jungen Musiker. Durch die Anschaffung von neuen Instrumenten, welche von der Gemeinde großzügig mitfinanziert wurde, war es möglich, einer größeren Anzahl Jugendlicher, welche begeistert zur Blasmusik drängten eine solide Ausbildung auf einem Blas-
instrument zu bieten. Die erste Jugendkapelle wurde gegründet, sie hatte ihren ersten erfolgreichen Auftritt 1961 beim Gruppenkonzert in Heudorf und beim Waldfest in Eigeltingen.

Im Verlauf der Generalversammlung 1961 durfte Vorstand Winter die aktiven Mitglieder August Mayer und Vinzenz Orsinger für über 25-jährige aktive Mitgliedschaft zu Ehrenmitgliedern ernennen. Sie waren außerdem noch mehrere Jahre als Vorstand bzw. als Schriftführer für den Verein tätig gewesen.
Vom 20. - 22. Juli 1963 hat der Musikverein das Gruppenkonzert der Gruppe VII. des Hegau-Musikverbandes auf dem zu diesem Anlaß in Eigenarbeit der Mitglieder erweiterten Waldfestplatz im Dunzenberg durchgeführt. Ihr 1200 jähriges Bestehen konnte die Gemeinde Eigeltingen vom 19.-21. September
1964 feiern. Der Musikverein beteiligte sich aktiv an diesem seltenen Jubiläum .Beim Gruppenkonzert in Liptingen am 25. Juli 1965 wurden durch den Präsidenten des Hegau-Musikverbandes der I. Vorstand Friedr. Winter und der langjährige II. Vorstand Paul Martin für 40 jährige aktive Mitgliedschaft beim Musikverein mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.

Vom 18. - 20. Mai 1968 beging der Musikverein das 140-jährige Jubiläum. In einem auf dem alten Sportzplatz errichteten Festzelt feierte die ganze Bevölkerung 3 Tage mit dem Musikverein.

10Gastkapellen hatten sich eingefunden und erfreuten die zahlreichen Festbesuchermit ihrem Spiel.

Im Rahmen einer besonderen Veranstaltung am 18. Juli 1970 im Festsaal des Pestalozzi-Kinderdorfes in Wahlwies wurde dem Musikverein Eigeltingen die vom Bundespräsidenten geschaffene Pro-Musica-Plakette für über 100-jähriges Bestehen durch den Regierungspräsidenten Dr. Person überreicht.
Die Generalversammlung wählte am 19. Jan. 1973 eine ganze Reihe junger Kräfte an die Spitze des Vereins. Nachdem Vorstand Friedr. Winter nahezu 20 Jahre die Geschicke des Musikvereins geleitet hatte, legte er aus gesundheitlichen Gründen das Amt des I. Vorsitzenden in jüngere Hände. Die Versammlung wählte einstimmig den aktiven Musiker und schon 14 Jahre für den Verein tätig gewesenen Kassier Ernst Kleiner zum neuen Vorsitzenden des Musikvereins. An Stelle von Josef Müller, welcher von 1967 - 1973 das Amt des II. Vorsitzenden innehatte, wurde Gustl Treß gewählt. Der aktive Musiker Berthold Lattner erhielt das Vertrauen der Versammlung für den aus beruflichen Gründen nach Radolfzell verzogenen bisherigen
Schriftführer Josef Rimmele. Für die Finanzen war künftig Bruno Winter verantwortlich. Die Neueinkleidung der Kapelle und die Ausrichtung des Bezirksmusikfestes vom 14 - 16. Juli waren für den neugewählten Vorstand erste Bewährungsproben.

 

 

 

Sportlich recht erfolgreich erwies sich die aus aktiven Musikern zusammengestellte Fußballmannschaft , die anläßlich einer vom Sportverein veranstalteten Dorfmeisterschaft am 25.08.72 den Pokal holte.

Im darauffolgenden Jahr wurde der Pokal erfolgreich verteidigt und somit endgültig in den Besitz des Musikvereins gebracht.

Seit dem Jahre 1971 spielen auch zwei junge Damen eine musikalische Rolle in der Kapelle.  In den darauffolgenden Jahren war es eine Selbstverständ-lichkeit, daß immer mehr Damen sich in den aktiven Reihen etabliert hatten. Durch die Eingliederung von Jungmusikern erreichte die aktive Kapelle einen Stand von 45aktiven Musikerinnen und Musikern was schließlich Akustikprobleme mit dem Probelokal mit sich brachte.Man kam mit der Gemeindeverwaltung überein, eine schallhemmende Decke einzubauen. Die Materialkosten wurden von der Gemeinde getragen, die Montage der Decke besorgten aktive Musiker in mehreren freiw. Arbeitsstunden.

Da auf Jugendausbildung von Seiten der Vorstandschaft großen wert gelegt wurde, erging an die Einwohner von Eigeltingen ein Aufruf es könnten blasmusikbegeisterte Jungen und Mädchen ein Instrument erlernen .Die Aktion rief ein großes Echo hervor, es meldeten sich 38 Jungen und Mädchen, selbst aus Homberg und Reute waren welche dabei.

Eine große Aufgabe für Vorstand und Dirigent gab es zu bewältigen.

In einem Ausspracheabend am 10.01.74 mit den Eltern der Auszubildenden konnte Lehrer Bunk aus Volkertshausen als theoretischer Ausbilder vorgestellt werden. Die praktische Ausbildung lag in den Händen verschiedener begabter aktiver Musiker aus den Reihen des Musikvereins Eigeltingen. Zur Beschaffung neuer  Instrumente bewilligte der Gemeinderat einen ansehnlichen Betrag. Als ein großer Freund der Blasmusik erwies sich Herr Karl Heinz Müller, welcher einige Monate auf Schloß Langenstein als Waffen-Restaurator tätig war. Er hatte sich in dieser Zeit eng mit dem Musikverein angefreundet. Es folgte eine Einladung in seinen Heimatort Aumenau bei Limburg an der Lahn. Dort gab der Musikverein Eigeltingen am 27.06. 1975 einen Unterhaltungsabend im Festzelt, anlässlich des 100-Jährigen Jubiläums der Kyffhäuser Kameradschaft Aumenau.

Am 02.05. 1976 veranstaltete der Musikverein sein Frühjahrskonzert,

wobei die 38 Jungmusiker zählende Jugendkapelle unter Ihrem Dirigenten

Ernst Martin Premiere hatte. Ihr Spiel wurde vom Publikum mit 

Begeisterung aufgenommen, was für die Jugendlichen und Ihre Ausbilder

Ansporn für weitere gute Leistungen war. Die Freiw. Feuerwehr Eigeltingen

feierte vom 05.-07. Juli ihr 100-jähriges Bestehen.

Der Musikverein beteiligte sich an den Feierlichkeiten und führte den

Sonntaglichen Festunzug durch Eigeltingen an.

Dem Musikverein Raithaslach war der Verein Pate bei seinem 75- jährigen Jubiläum vom 19.-23. Mai 1977 und beteiligte sich am Festabend, beim Festgottesdienst sowie beim Bezirkskonzert mit der Jugendkapelle. Das Wunschkonzert am 26.11.77 war für die Musiker ein großer musikalischer und finanzieller Erfolg. Mit der Stadtmusik Aach konzertierte der Musikverein am 06.01.1978 in der Turnhalle in Aach. Das Jubiläumsjahr 1978 war eröffnet.!

 

Vom 19-.21.08 1978 feierte der MV Eigeltingen sein 150-Jähriges Jubiläum, wobei erstmals ein Festzelt auf dem neuen Festplatz im Breitle errichtet wurde. Der Festakt am Samstag wurde von den örtlichen Vereinen sowie den Patenvereinen MV Raithaslach und der Stadtmusik Aach umrahmt. Schirmherr und Festpräsident waren Wilhelm Graf Douglas, sowie Bürger-meister Werner Bart. Beeindruckend beim Festakt war ein Gesamtchor welcher sich aus der Aktiven sowie der Jugendkapelle des Musikvereins Eigeltingen zusammensetzte bei dem zum Abschluss das Deutschlandlied erklang.

Dirigent Ernst Martin verstand es vorzüglich auf seine Art und Weise dem Abend einen würdigen Rahmen zu verleihen. Beim Sternmarsch durch Eigeltingen am Sonntagnachmittag beteiligten sich die Musik-Vereine aus Nenzingen, Raithaslach, Aach, Volkertshausen, Fanfarenzug Homberg-Münchhöf, Rorgenwies, Honstetten, Steißlingen, Bodman, Engen, Orsingen, Wahlwies, Heudorf und Friedingen.

Diese Gastvereine gestalteten auch das Nachmittagskonzert im Festzelt.
Am Montag lies man das Jubiläums-Fest mit einem Kinderfest und Altennachmittag sowie einer abendlichen Tanzveranstaltung ausklingen.

Bei der Jahreshauptversammlung im Januar 1979 wurde für den ausscheidenden zweiten Vorstand Theodor Martin, Michael Thoma zum Nachfolger gewählt. Als Kassier fungierte nun Walter Wissler, er hatte das Amt von Werner Schmitt übernommen.

Der Musikverein umrahmte am 22.09.79 die Einweihungsfeier der neuen Krebsbachhalle im Breitle. Am 12.01.1980 gab es einen Wechsel an der Vereinsspitze. Vorstand Ernst Kleiner schied nach sechsjähriger Tätigkeit aus. Berthold Lattner wurde nach neunjähriger Schriftführertätigkeit zum Vorstand gewählt, Armin Martin übernahm den Posten des Schriftführers.

Der Hegau-Musikverband hielt am 09.03.80 seine Hauptversammlung unter dem Präsidenten Hans Seyser in der neuen Eigeltinger Krebsbachhalle ab.

Ausrichter des Bezirksmusikfestes Gruppe Aachtal war der Musikverein im Jahre 1980. Das Fest erstreckte sich vom 18.-20.07. im Festzelt im Breitle.

Durch Kontakte unseres aktiven Musikers Stefan Stemmer mit dem Musikverein Griesingen (bei Ehingen an der Donau) war es möglich diese nicht unbedeutende und starke Kapelle bei diesem Fest mit einzubauen.

Die Griesinger unter der Leitung ihres Dirigenten Karl Herzog gaben am Samstagabend u. Sonntagvormittags ein Konzert.

In gewohnter Manier verlief das Bezirksmusikfest, in dem die Bezirksvereine der Gruppe Aachtal einen Stemmarsch bildeten, und anschließend im Festzelt das Bezirkskonzert gestalteten.

Samstag 06.12.1980, mit einer stattlichen Anzahl von 54 aktiven Musikerinnen u. Musikern hielt der MV Eigeltingen das erste Wunschkonzert am Vorabend des zweiten Advent in der Krebsbachhalle ab. Erwähnenswert waren bei diesem Konzert die Solos. Der Klarinettenmuckl gespielt von Wolfgang und Stefan Stemmer, sowie das Bravourstück Erinnerungen an Zirkus Renz, vorgetragen am Xylophon von Xaver Martin.

Am Pfingstsonntag des Jahres 1981 begab sich der Musikverein per Bus zum Ausflug bzw. Gegenbesuch des Musikvereins Griesingen. Im Festzelt wurde am Sonntagachmittag und Pfingstmontagmorgen ein Konzert gegeben. Ebenfalls ein Konzert gab der MVE in Steißlingen beim Klemenzenfest am 20.09.81. Der Musikverein Steißlingen befand sich im 125Jubiläumsjahr bei dem der MVE ebenfalls im Juli schon mitgewirkt hatte.

Am 28.11.81 konzertierten dann die Steißlinger in Form eines Doppel-konzertes beim Adventskonzert mit. Wiederrum begeisterte unser Solist Xaver Martin die Zuhörer mit seinem Xylophon und Zirkus Renz.

Vollbesetzt war die Krebsbachhalle am 24. April 1982 anlässlich des Jubiläumskonzertes von Dirigent Ernst Martin. Für 25 Jährige Tätigkeit wurde er von Vorstand Lattner zum Ehrendirigenten ernannt. Er wurde von Dr. Habel (Stellv. Landrat) mit der Verdienstmedaille der Bundesrepuplik Deutschland ausgezeichnet. Dem aktiven Musiker Axel Tress mit seinem Tenorhom wurde an diesem Abend als erster Musiker des Vereins das Jugendleistungsabzeichen in Gold ausgehändigt.

Beim 125 Jährigen Jubiläum des Musikvereins Volkertshausen am 20.06.1982 umrahmten die Eigeltinger den Zeltgottesdienst und gestalteten den musikalischen Frühschoppen.

Ein neuer Schriftführer übernahm am 22.01.1983 das Amt von Armin Martin. Es war der aktive Musiker Armin Müller. Zusammen mit einer großen Trauergemeinde nahm der Musikverein Eigeltingen am 05.05.1983 Abschied von Ehrenmitglied und Altbürgermeister Johann Wissler.

Als musikalischen Höhepunkt der letzten Jahre, wenn nicht Jahrzente musste man das Doppelkonzert mit dem Musikverein Ludwigshafen am 10.12. 1983 bezeichnen. Was Ernst Martin mit seinen 56 aktiven Musikerinnen und Musikern bot war hohes Niveau gekonnt gespielt. Stücke wie Limburgfantasie und natürlich Zirkus Renz kamen zum Vortrag.
Wortlaut der Presse" Blasmusikfestival vor ausverkauftem Haus, Eigeltinger und Ludwigshafener Musiker boten hervorragende Leistungen"

Beim Narrentreffen der Vereinigung Hegau Bodensee in Ludwigshafen am 19.02.84 führte der Musikverein Eigeltingen im neu komplettierten Narrenhäs den Umzug an, und spielte bei herrlichem Wetter unter anderem den von Dirigent Ernst Martin arrangierten Krebsbachputzermarsch.

Der FZ Homberg Münchhöf feierte am 20.05.84 sein 25 Jähriges Jubiläum.

Mit der Umrahmung des Gottesdienstes sowie dem anschließenden Frühschoppenkonzert beteiligte sich der Musikverein am Jubelfest.

Ebenfalls 25 Jähriges Jubiläum hatte der Sportverein Eigeltingen am 24.06.84

Der Musikverein Liptingen feierte am gleichen Wochenende sein 125-jähriges Bestehen.

Beide Feste wurden gleichermasen vom Musikverein musikalisch umrahmt.

Beim Wunschkonzert am 01.12.84 in der Krebsbachhalle wurde Ehrenvorstand Friedrich Winter durch Bürgermeister Bart mit der Ehrennadel des Landes Baden Württemberg geehrt. Die neu restaurierte Vereinsfahne wurde erstmals bei diesem Konzert vorgestellt.

Landessieger an der Klarinette im Wettbewerb Jugend musiziert war Michael Kern vom Musikverein Eigeltingen.

Im Alter von 14 Jahren stellte er beim Adventskonzert in der Krebsbachhalle am 30.11.85 sein Können unter Beweis. Ein weiterer Höhepunkt bei diesem Konzert war das Solostück Czardas von Monti am Xylophon aufgeführt von Xaver Martin. Die Einweihung des neuen Rindensportplatzes im Breitle fand unter Beteiligung des Musikvereins am 22.06.86 statt.

Am 02.12.86 wurde unter großer Anteilnahme Ehrenvorstand Friedrich Winter zu Grabe getragen. Er hatte den Musikverein Eigeltingen 19 Jahre als erster Vorstand geleitet.

Ein lang ersehnter Wunsch ging für Dirigent Ernst Martin in Erfüllung, indem er am 05.04.87 mit dem Musikverein erstmals ein Kirchenkonzert veranstaltete. Das anspruchsvolle Programm war umschrieben mit „Musik aus vier Jahrhunderten".

Beim Dorffest am 06.07.87. wurde unter den Klängen vom Marsch Friedrich des Großen die neue Gemeindefahne der Gesamtgemeinde Eigeltingen eingeweiht. Michael Kern als Klarinettist vom Musikverein Eigeltingen war in Saarbrücken Bundessieger beim Wettbewerb Jugend-musiziert geworden, aus diesem Anlass wurde er vom Bürgermeister mit einem Wappenteller der Gemeinde Eigeltingen bedacht.

Am 16.06.87 nahm der Verein Abschied von Ehrenmitglied Wilhelm Graf Douglas, der kurz nach seinem 80sten Geburtstag verstorben war.
Seinem Wunsch entsprechend wurde er vom Musikverein im Schlosshof von Langenstein mit dem Marsch „Alte Kameraden" verabschiedet.

Der Gesangverein Liederkranz Eigeltingen feierte am 28.06.87 sein 150Jähriges Jubiläum. Die Festlichkeiten in der Krebsbachhalle wurden vom Musikverein gebührend umrahmt.

 In einem festlichen und zugleich nachdenklichen Abschiedskonzert am 28. Nov 1987 übergab Dirigent Ernst Martin nach 30Jähriger Dirigententätigkeit und 40Jähriger Aktivität den Taktstock unter den Klängen vom „Marsch der Medici" den Taktstock an seinen Nachfolger Gerhard Winter.

Eine große musikalische Ära war zu Ende gegangen. Ein wirklicher Ideallist hatte die Bühne der Öffentlichkeit verlassen.

Ernst Martin hatte mit seinem jahrzentelangen unermüdlichen Wirken dem Verein im Verlaufe seiner langjährigen Geschichte zu höchstem Ansehen verholfen

Wiederum war der Musikverein Ausrichter des Bezirksmusikfestes der Gruppe Aachtal am zweiten Juli-Wochenende des Jahres 1988.

Vier Tage wurde im Festzelt im Breitle gebührend gefeiert .Den Höhepunkt bildete der Stemmarsch der Bezirkskapellen Aach, Raithaslach, Honstetten Heudorf, Liptingen, Rorgenwies u. FZ. Homberg-Münchhöf am Sonntag-nachmittag.

Die ersten Jahre nach Ernst Martin erwiesen sich für den Musikverein als äußerst schwierig. Nach erheblichem Mitgliederschwund bei den aktiven, kam man sehr langsam wieder aufeinen normalen Level.

Für 41 aktive Musiker wurde im März 1989 eine längst fällige neue Uniform angeschafft. Diese Maßnahme verursachte enorme Kosten. Die gesamte Bevölkerung von Eigeltingen hatte mit großzügigen Spenden zur Kosten-reduzierung beigetragen. Dies kam zu Stande indem von den aktiven Mitgliedern eine Haussammlung durchgeführt wurde. Neu uniformiert nahm der Musikverein mit Dirigent Gerhard Winter am Verbandsmusikfest mit Wertungsspiel am 30.04.89. in Leipferdingen teil. In der Marsch-musikbewertung erhielt der Verein als Auszeichnung einen ersten Rang.

Jugendausbildung organisiert auf Bezirksebene. Dies war erklärtes Bestreben einer Bezirksversammlung im Mai 1989 bei der die Bezirksblasmusikschule gegründet wurde. Die Mitglieds- bzw. Gründungsvereine sind. Eigeltingen, Aach, Liptingen, Heudorf, Raithsl, Honstetten, Rorgenwies, u. FZ Homberg-Münschhöf. Ziel dieser Einrichtung ist es, die Jugendlichen aller Bezirksvereine koordiniert nach Stundenplan mit Musiklehrem an den jeweiligen Instrumenten auszubilden. Neben Freizeitaktivitäten ist die Vorbereitung auf das Bronzene Leistungsabzeichen Ziel der Grundstufe. Der Besitz dieses Leistungsabzeichen bedeutet in der Regel die Qualifikation zum Mitspielen in den jeweiligen aktiven Kapellen. Die Finanzierung der Musikschule basiert auf Mitgliedsbeiträgen, Umlagen der einzelnen
Vereine und Ausbilderhonorare der Eltern.

Waldfest und Musikverein, diese Tradition ist in Eigeltingen und weit darüber hinaus bekannt. In kontinuierlichem Abstand wurde seit den späten 40er Jahren bis 1977eben  diese Feste im Känzele bzw. im Dunzenberg abgehalten. In den 80er Jahren durch Gartenfeste ersetzt, wurde erstmals das Waldfest im Juli des Jahres 1990 neu belebt. Im einjährigen Rhythmus wird seither ununterbrochen am zweiten Juliwochenende im Dunzenberg mit einem Festzelt das Waldfest abgehalten.

Anton Gommeringer erhielt beim Adventskonzert im Nov. 1990die goldene Ehrennadel des BDB für 40jährige Aktivität im Musikverein Eigeltingen.

Ein bedeutender Wechsel vollzog sich bei der Jahreshauptversammlung am 19. Januar 1991. Berthold Lattner hatte sich unermüdlich an vorderster Front für den Verein 20 Jahre lang eingesetzt, davon neun Jahre als Schriftführer und 11 Jahre als erster Vorstand. Nach einer gebührenden Verabschiedung übergab Berthold Lattner sein Amt dem bisherigen zweiten Vorstand Michael Thoma, der seit 12 Jahren dieses Amt inne hatte. Für den Finanzbereich erhielt erstmals eine Dame das Vertrauen, Bianca Wissler wurde für
Walter Wissler der ebenfalls 12 Jahre im Amt war zur Kassiererin gewählt.
Der neue zweite Vorstand hieß Helmut Martin.

Aufgrund seiner großen Verdienste in der Öffentlichkeitsarbeit und im Ehrenamt insbesondere beim Musikverein Eigeltingen wurde Berthold Lattner beim Adventskonzert im Nov 1991 von Bürgermeister Bart mit der Ehrennadel des Landes Baden – Württemberg ausgezeichnet. Außerdem ehrte in der Verband Hegau-Bodensee mit der goldenen Verdienstnadel. Berthold Lattner war neun Jahre Schriftführer und elf Jahre Vorstand des Musikvereins, darüber hinaus noch mehrere Jahre für die Gemeinde Eigeltingen im Gemeinderat tätig. Alles andere als von musikalischem Erfolg geprägt erlebte der Verein das Ende der 80er-,bzw. den Anfang der 90er Jahre. Den Maßstab immer noch nach Ernst Martin gerichtet hatte sich die Vereinsführung vielleicht zu viel vorgenommen.

Eine denkwürdige Musikprobe war der Dienstag 15.09.1992. Der noch amtierende Dirigent Gerhard Winter wurde nach fünfjähriger Tätigkeit durch

den Vizedirigenten Hubert Gommeringer ersetzt.

Die Vorstandschaft, allen voran Michael Thoma hatte sich diese Entscheidung nicht leichtgemacht. Doch verschiedene Ungereimtheiten in den eigenen Reihen, ein weiterer Schwund von aktiven Musikern sowie auch Druck von außen gaben Anlass in geheimer Abstimmung einen neuen Dirigenten zu wählen. Hubert Gommeringer ein vorzüglicher Musiker aus den eigenen Reihen an der Posaune, er hatte den C3 Dirigentenlehrgang beim Hegau- Musikverband in drei Phasen absolviert, hatte das eindeutige Vertrauen der aktiven Mitglieder erhalten.

Dem neuen Dirigenten war bewusst, daß er keine leichte Aufgabe übernommen hatte. Der gesamte Verein blickte mit Hubert Gommeringer optimistisch in die Zukunft.

Am 06. u. 07.11.92feierte der Ski-club Eigeltingen sein 25-jähriges Jubiläum.
Der Musikverein übernahm die gesamte Bewirtung in der Krebsbachhalle. Ein Doppelkonzert mit dem Musikverein Friedingen war der gelungene Einstand des neuen Dirigenten Hubert Gommeringer am Vorabend des ersten Advent im Nov. 1992. Gekonnt vorgetragen eröffneten die Eigeltinger Ihren Programmteil mit dem Stück Pacific Grandeur von J. Olivadotti. Anlässlich dieses Konzertes wurde Wolfgang Martin für 40jährige Aktivität mit der goldenen Ehrennadel des BDB ausgezeichnet. Nach 16 jähriger Amtszeit wurde Bürgermeister Werner Bart am 07.Mai 1993
in einer Feierstunde verabschiedet. Sein Nachfolger Armin Müller, bisheriger Schrift-
führer des Musikvereins, wurde gleichzeitig in sein Amt eingeführt.
Die Feierlichkeiten wurden vom Musikverein gebührend umrahmt, als Schlussstück erklang der Marsch „Abschied der Gladiatoren" von J.L. Blankenburg. In der Jahreshauptversammlung am
15.01.1994
wurde anstelle von Armin Müller erstmals eine Dame zur Schriftführerin gewählt, Marlies Gohl hatte das Vertrauender Aktiven erhalten.

Bei der Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses am 05.06.94 umrahmte der Musikverein den Gottesdienst und gestaltete den anschließenden Frühschoppen.

Vom 03. – 05.09.94 beteiligte man sich mit einer Abteilung beim Schotenfest

in Hösseringen, in der Lüneburger Heide.

Die Verbindung mit dem dortigen Schützenverein war durch eine Kameradschaft unseres Dirigenten Hubert Gommeringer und einem Musiker des Spielmannszuges Hösseringen zustande gekommen. Man unterhielt die Gäste im Zelt am Samstagnachmittag und am Sonntagmorgen mit einem Frühschoppen in einer Waldlichtung. Teilweise hatte man eine Stimmung

erreicht, wie man sie bei uns nur an der Fasnacht kennt.

Zu erwähnen gilt, daß der Musikverein Eigeltingen seit dem Jahre 1983regelmäßig verschiedene Jugendfreizeiten im zweijährigen Rhythmus unter den jeweiligen Jugendleitern Fridolin Stöckle, Fritz Winter, Berthold Lattner und Peter Löffler durchführte. Seit der Jahreshauptversammlung am 14. Januar 1995 gehört der Bericht des Jugendleiters zum festen Bestandteil der Tagesordnung, des weiteren ist der Jugendleiter Mitglied des Verwaltungsrates, dessen Amt seit 1993Peter Löffler inne hat.

Theodor Martin wurde am 02.12.1995 im Rahmen des Adventskontzertes von Vorstand Michael Thoma für 40 Jährige Aktivität geehrt. Vom Vertreter des Verbandes Hegau-Bodensee erhielt er die goldene Ehrennadel des BDB.

Das Bezirksmusikfest der Gruppe Aachtal fand vom 19.-22.07.96 in Eigeltingen statt. In einem großen Festzelt mit 50x25m Innenmaß wurde vier Tage lang gebührend gefeiert. Eine Rocknacht am Freitag sowie ein Unterhaltungsabend am Samstag mit den Feldbergern trieben die Ausgaben durch hohe Gagen enorm in die Höhe, was aber kalkulierbar war. Als Höhepunkt muss man dennoch den Sonntag bezeichnen, indem die Bezirkskapellen durch Eigeltingen marschierten und in einem Gesamtschor auf dem neuen Schulplatz im Breitle eine großartige Demonstration der Blasmusik gaben. Am Montag den 22.07. ließen die Randenmusikanten beim Feierabendhock das Fest ausklingen.

Beim Adventskonzert am 30.11.96 wurde Alfred Wissler für 40-jährige Mitgliedschaft im Musikverein geehrt und mit der goldenen Ehrennadel des BDB ausgezeichnet. Beim 100-jährigen Jubiläum des Nachbarvereins aus Orsingen beteiligte sich der Musikverein beim Festumzug am Sonntag den 20.07.97. Am 17.05.98 beteiligte sich der Musikverein beim Verbands-musikfest in Ehingen. Nach einem Stemmarsch durch Ehingen, formierten sich die Verbandkapellen zu einem Gesamtchor. Eine Landesjagdschule wurde am 02.08.98 auf dem Domsberg eröffnet, zu deren
Einweihung der Musikverein aufspielte.

Zum 50 Jährigen Bestehen des VdK Ortsverein Eigeltingen gratulierte der Musikverein am 12.12.98 indem er die Feierlichkeiten musikalisch mitgestaltete.

Die aktiven Musiker Berthold Lattner und Erwin Knisel erhielten am 27.11.99 die Ehrennadel in Gold vom BDB für 40 Jährige Aktivität. Ebenso ausgezeichnet wurde Vorstand Michael Thoma, er erhielt für 20-jährige Tätigkeit in der Vorstandschaft die Verdienstnadel in Gold vom Blasmusikverband  Hegau-Bodensee.

Ein neuer Bürgermeister wurde in Eigeltingen am 05.12.99gewählt. Ralf Bendl hatte das Vertrauen der Bevölkerung erhalten, hierzu gratulierte der Musikverein mit einem Ständchen. Voller Optimismus blickte der Musikverein bei der Jahreshauptversammlung am 15.01.2000in die Zukunft des neuen Jahrhunderts. Neben 44aktiven Musikerinnen und Musikern hatte der Verein 32Zöglinge, welche alle über die Bezirksblasmusikschule Aachtal ausgebildet werden.

Dies ein Beleg hervorragender Jugendarbeit, bei der Jugendleiter Peter Löffler und der Leiter der Bezirksblasmusikschule Reinhard Schulz einen enormen Beitrag geleistet hatten. Lediglich ein Schrumpfen des Kassenstandes war im Januar 2000 zu erkennen, er war von DM. 21.800.- auf DM 14.800.- gesunken. Neben der Beschaffung neuer Instrumente hatte der Verein für die Jugendarbeit DM 5000.- aufgebracht.

Als ältestes Ehrenmitglied des Vereins feierte Hr. Pfarrer Schlachter am 16.06.00 seinen 90sten Geburtstag. Der Musikverein überbrachte die besten Glückwünsche und gratulierte dem Jubilar mit einem Ständchen in seiner Heimatgemeinde Strittmatt..

Eine höchst seltene Ehrung wurde dem aktiven Musiker Anton Gommeringer am 02.12.2000 für 50-jährige Aktivität zuteil. Nach einer gebührenden Laudatio durch Vorstand Michael Thoma, wurde Ihm von Ulrich Kiecza, Präsident des Blasmusikverbandes Hegau-Bodensee die Goldene Ehrennadel mit Ehrenbrief des BDB ausgehändigt. Bei der Jahreshauptversammlung am 20.01.2001 wurde Ulrich Lehn zum neuen Kassier gewählt. Er trat die Nachfolge von Bianca Wissler an, welche zehn Jahre die Kassengeschäfte geführt hatte.

Zusammen mit der Stadtmusik Aach bildete der Musikverein im Oktober 2002eine Ausbildungsgemeinschaft bei der ausschließlich im Gruppenspiel musiziert werden soll, dies gleichzeitig ein Grundstock für eine gemeinsame Jugenkapelle darstellt. Als musikalischer Leiter hatte sich Günter Rimmele aus Aach  zur Verfügung gestellt.

Beim Adventskonzert am 30.11.02 wurde der aktive Musiker Wolfgang Martin für 50jährige Aktivität geehrt. Er erhielt in der Laudatio des Vereines und der des Blasmusikverbandes Hegau-Bodensee die Goldene Ehrennadel mit Ehrenbrief des BDB ausgehändigt. Wolfgang Martin ist der dritte Musiker in der Vereinsgeschichte der diese Ehrung entgegennehmen durfte.

Hubert Gommeringer erhielt an diesem Abend die Silberne Verdienstnadel des Verbandes für 10-jährige Dirigententätigkeit.

Als neuer zweiter Vorstand wurde bei der Jahreshauptversammlung am 25.01.2003 Ralf Martin gewählt. Er trat die Nachfolge von Helmut Martin an, der dieses Amt zwölf Jahre inne hatte. Voller Zuversicht und in guter Vorbereitungslaune startete der Musikverein Eigeltingen in sein 175. Jubiläumsjahr.

Stets an seine große Tradition erinnernd wird der Musikverein auch zukünftig sich am kulturellen Leben in unserer Gemeinde Eigeltingen und unserer modernen Gesellschaft beteiligen. Zukunftsorientiert die Ausbildung der Jugend gestalten, um den Fortbestand unserer geliebten

Blasmusik zu sichern. Dies ist für jeden der gegenwärtig in der Verantwortung steht oberstes Gebot und gleichzeitig eine Selbstverständlichkeit.